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Waikiki - und täglich grüßt das Murmeltier

Sind wir mit unserem Freizeitbad in der Zeitschleife gefangen?

Seit zwei Dutzend Jahren ist bekannt, dass am Freizeitbad ein dringender Bedarf zur Sanierung, Erneuerung und energetischen Verbesserung besteht. Es geht darum, das Bad durch Kostensenkung einerseits sowie Besucherzuwachs und gute Geschäftsführung andererseits finanziell so aufzustellen, dass unsere Stadt auch ihren vielen anderen Verpflichtungen und Wünschen der Bürger, die einen attraktiven Lebensraum ausmachen, nachkommen kann.

Zum Betrieb des Waikiki wird Jahr für Jahr ein ständig wachsender Betrag, von zuletzt fast 1,8 Mio Euro zugebuttert. Das ist Geld, welches an anderer Stelle fehlt. So werden dringend notwendige Unterhaltungsmaßnahmen für städtische Straßen und Immobilien gestreckt, verzögert oder auf Vereine abgewälzt. Das Mittelzentrum Zeulenroda – Triebes verfügt weder über eine Stadthalle, noch gibt es ausreichend Sportstätten. Von der einst kinderfreundlichsten Stadt Deutschland sind wir weit entfernt.

Für das nun geschlossene Bad sollen laut Haushaltsvorlage unseres Bürgermeisters auch in diesem Jahr 1,5 Mio Euro für laufenden Kosten bereitgestellt werden (wohlgemerkt keine Investitionskosten).

Für den über alle Fraktionen hinweg einstimmigen Beschluss des Stadtrates für eine Sanierung, aber nur unter der zwingenden Bedingung, dass nach Abschluss der Maßnahme der jährliche Zuschuss auf 250 T€ begrenzt wird, gibt es kein schlüssiges Konzept aus dem Rathaus.

Bei den vom Land zugesagten Fördergeldern in Höhe von 10,8 Mio € gibt es aus unserer Sicht zwei enorme Risiken:

a) alle Erhöhungen der Baukosten innerhalb der nächsten drei Jahre gehen zu Lasten der Stadtkasse

b)10 Jahre Verpflichtung zum Weiterbetrieb des Waikiki bedeuten entweder Rückzahlung von 10,8 Mio € oder jährliche Zuschüsse von in Summe bis zu 2 Mio €.

Investitionen in Schulen, Sportstätten, Kultur, Stadthalle, Straßen, Radwege, in eine attraktive Innenstadt und lebenswerte Dörfer, die Erhaltung und Sanierung unserer Straßen und Gebäude müssen Priorität haben vor Prestigeprojekten. Unsere Bürger zahlen mit hohen Hebesätzen Steuern an die Stadt, die Unternehmen zahlen mit 7,5 Mio € Gewerbesteuern mehr als in anderen vergleichbaren Städten – dafür dürfen alle auch erwarten, dass die Finanzen der Stadt solide verwaltet und mit Bedacht in die Zukunft investiert werden.

Es darf nicht sein, dass die Zukunft von Zeulenroda - Triebes auf Jahre hinaus fremdbestimmt wird, weil uns selbst die Einsicht in das Machbare und der Mut zu Entscheidungen fehlt.